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Die Deutschen in der Geschichte des Baltikums– Projekt, 2007 

 

Die Gymnasien in den drei baltischen Ländern bemerken einen Rückgang des Interesses an der deutschen Sprache. Sie müssen immer mehr Mühe aufwenden, um die deutschsprachigen Klassen füllen zu können. Aus diesem Grund hat unser Verein die Idee geboren, unter den Schülern und vielleicht auch unter deren Angehörigen / Geschwistern ein Nachdenken über die deutsch-litauische oder deutsch-lettische oder auch deutsch-estnische gemeinsame Geschichte zu fördern und die Werte dieser Gemeinsamkeit zu erkennen.

 

Kurzum, wir meinen, es könnte hilfreich für die Werbung von Schülern für die deutschen Gymnasien sein, indem wir für die deutschen Gymnasien in Tallinn, Klaipėda / Memel und künftig auch in Riga eine Aufgabe zum Thema stellen „Die Deutschen in der Geschichte Estlands / Litauens / Lettlands“. Das konkrete Thema ist frei wählbar, auch die Form. Je die drei besten Arbeiten werden prämiert. Die Preisträger werden zu einem achttägigen Studienaufenthalt nach Deutschland eingeladen.

 

Wir haben die Vorstellung, dass sich in Deutschland drei interessierte Familien finden, die die Gymnasiasten während der jeweiligen Sommerferien aufnehmen und ihnen sehenswerte Stätten zeigen, sodass man am Ende sagen kann, es sei eine Bildungsreise gewesen.

 

Die Ermittlung der Preisträger soll in folgender Weise geschehen:

Die Lehrer der jeweiligen Gymnasien bewerten die Arbeiten, ermitteln die acht besten und übergeben sie mit Platzierungsvorschlag an die Jury. Diese setzt sich zusammen aus je einem Vertreter der deutschen Botschaft, des Goethe-Instituts, unseres Vereins und der Lehrer. Die Auszeichnungsreise sollte im jeweils folgenden Sommer stattfinden. Die besten Arbeiten werden in einer würdigen Form veröffentlicht.

 

In Klaipėda / Memel wurde der Wettbewerb erfolgreich durchgeführt. Die Preisträger waren vom 24.-30.06.2007 Gäste unseres Vereins.  

 

(Es ist zu empfehlen, die Schüler darauf aufmerksam zu machen, dass nicht alle das naheliegende Thema Nationalsozialismus wählen, denn die litauisch-deutsche Geschichte ist Jahrhunderte alt.)

 

  

 

24.06.07-30.06.07

Preisträger aus Klaipėda / Memel zu Gast

Erste Runde des Geschichtswettbewerbs beendet

 

Die Gäste

Die Gäste

Die Teilnehmerinnen des Geschichtswettbewerbs Margareta T., Ernesta L. und Birutė Ž. belegten die Plätze eins bis drei und gewannen eine Bildungsreise nach Schwerin und Mecklenburg-Vorpommern. Mit dem Wettbewerb und der Bildungsreise verfolgen die Vereinsmitglieder das Ziel, die Beschäftigung mit deutscher Geschichte zusätzlich zu fördern und den Wunsch nach einem Studium in Deutschland zu wecken oder zu stärken.

 

Die Schülerinnen des Hermann-Sudermann-Gymnasiums und weiterer Schulen Klaipėdas / Memels waren vom Geschichtsverein aufgerufen worden, Aufsätze zur Geschichte der Deutschen in Litauen zu verfassen. Es wurden 27 Arbeiten eingereicht.

 

Die Erstplatzierte, Margareta T., hatte das Schicksal ihres deutschstämmigen Großvaters, der in der Ukraine geboren und aufgewachsen war, recherchiert und in beeindruckender Weise niedergeschrieben: „Die Wege des Schicksals sind unbekannt“.

 

 

 

 

Birutė Ž. belegte den zweiten Platz mit ihrem Aufsatz über bedeutende deutsche und litauische Persönlichkeiten, die sich in der Geschichte Klaipėdas / Memels und Šilutės / Heydekrugs besonders um die kulturelle Entwicklung verdient gemacht hatten. Dabei geht sie besonders auf den Schriftsteller Hermann Sudermann (1857-1928) und den Mäzen in Šilutė / Heydekrug Hugo Scheu (1845-1937) ein.

 

 

 

 

Ernesta L. schrieb über „Die Spuren der deutschen Kultur in Klaipėda“. Ihr Aufsatz beschäftigt sich mit der Stadtgeschichte von der Gründung durch den Schwertbrüderorden an: mit Architekturgeschichte, mit Beziehungen Memels als Bestandteil des Ordensstaates zu Polen und Litauen, mit der Entwicklung der Stadt nach 1525 innerhalb des Herzogtums Preußen bis in die Gegenwart.

 

 

 

 

Ein Höhepunkt der Auszeichnungsreise war der Besuch des Goethe-Gymnasiums Schwerin. Dort stellten Margareta, Ernesta und Birutė in verschiedenen Klassen ihre Aufsätze zur Geschichte vor und kamen mit den Schülern ins Gespräch. Stolz präsentierten Fünftklässler Musikstücke und führten die Gäste durch die Schule. Die litauischen Gäste und die Vereinsmitglieder danken dem Goethe-Gymnasium und Musikgymnasium Schwerin für die Bereicherung der Bildungsreise. Ein besonderes Dankeschön geht an Herrn Georg-Christian Riedel, der dort Lehrer ist.

 

Auf dem Programm standen weiterhin Führungen im Schweriner Schloss, im Staatlichen Museum Schwerin, im Schweriner Dom sowie die Stadtführungen in Stralsund und Neubrandenburg.  

 

 

Nordkurier, 05.07.07, S. 16

Nordkurier, 05.07.07, S. 16

 

 

 

Die wichtigsten Termine sahen die Gymnasiastinnen in der Studienberatung an der Universität Rostock sowie an der Universität Greifswald, denn sie wollen in Deutschland studieren. Ernesta absolvierte 2008 das Abitur, Birutė 2009. Margarita verließ das Hermann-Sudermann-Gymnasium bereits im Sommer 2007 mit ausgezeichneten Ergebnissen und studierte seit dem 1. Oktober 2007 Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Sozial- und Kulturanthropologie sowie Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Ausschlaggebend für die Wahl des Studienortes war, wie sie sagte, der zweitägige Aufenthalt in Berlin am Ende der Studienreise. Unser Vereinsmitglied Hans-Joachim Henke stellte die Hauptstadt in ihrer Vielfalt kenntnisreich vor.  

   

 

   

Bildungsreisen 


15.04.2007-21.04.2007

Tallinner Gymnasiasten Gäste des Vereins

Verein initiierte Bildungsreise

 

Tallinner Gäste

Tallinner Gäste

Die drei besten Schüler des „Deutschen Gymnasiums Tallinn“, Heily H.,Tairi A. und Mihkel S., waren vom „Geschichtsverein & Freundeskreis Tallinn e. V.“ mit einer einwöchigen Bildungsreise nach Schwerin ausgezeichnet worden. Sie erhielten die Möglichkeit, sich über ein Studium in Mecklenburg-Vorpommern bzw. in Deutschland zu informieren sowie herausragende kulturelle Sehenswürdigkeiten kennenzulernen. Die Gäste erwartete ein umfangreiches, vielseitiges Programm. Als Höhepunkt sahen sie die Besuche der Universität Rostock und der Hochschule Wismar an. Sie nutzten die jeweils eineinhalbstündigen Gespräche zur Studienberatung intensiv, um sich umfangreich über angebotene Fachrichtungen und über Studienbedingungen zu informieren.  

 

Vor dem Uni-Hauptgebäude Rostock

Vor dem Uni-Hauptgebäude Rostock

Für Tairi stand bereits vor der Reise fest, nach dem Abitur in Deutschland zu studieren, voraussichtlich Molekularbiologie. Mihkel war sich noch nicht sicher.

 

Zu den besonderen Terminen während des Bildungsaufenthaltes gehörten aber auch der Empfang beim Oberbürgermeister Schwerins, Norbert Claussen, ein Pressegespräch mit der Schweriner Volkszeitung, der Besuch des Staatlichen Museums Schwerin – alle drei interessieren sich sehr für Bildende Kunst –, des Schweriner Schlosses und weiterer Sehenswürdigkeiten der Stadt.

     

Den Besuch am Goethe-Gymnasium Schwerin zählen die Gäste zu den eindrucksvollsten Erlebnissen. Schüler der zehnten und elften Klassen empfingen sie zu Gesprächen. Stolz musizierten Fünftklässler für die Tallinner. Außerdem erlebten sie eine Deutschstunde in einer elften Klasse

 

Zum Abschluss der Reise stand ein Tag in Berlin auf dem Programm, u. a. mit dem Besuch der Museumsinsel, der Straße „Unter den Linden“, der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“ mit Sitz im Bendlerblock.

 

 

Schweriner Volkszeitung, 24.04.2007, S. 16

Schweriner Volkszeitung, 24.04.2007, S. 16

Begleitet wurden die Gäste während ihres gesamten Aufenthaltes in Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin von den Mitgliedern unseres Vereins Georg-Christian Riedel, Günter Lehmann, Dr. Silvio Pankratz, Hans-Joachim Henke, Frank Petzold sowie von Menschen, die sich mit den Zielen des Vereins eng verbunden fühlen. Dazu gehören Clemens Krause, der als Lehrer unsere Gäste in Tallinn unterrichtete, nun im Ruhestand, Dr. Kristin Wesemann, persönliche Referentin des OB Schwerins, Christian Meyer, Pressesprecher des OB, Heinz Rösel, Irma Eigi und Horst Pankratz. Ihnen herzlichen Dank.

 

Die Hochschulen und Universitäten in Deutschland verzeichnen eine abnehmende Zahl von Studenten aus dem Ausland, auch aus dem Baltikum. Das liegt u. a. daran, dass nach der politischen Wende 1989 das traditionelle Interesse an der deutschen Sprache im Baltikum zugunsten des Englischen zurückgegangen ist. Die vom Geschichtsverein initiierten Bildungsreisen, denen weitere folgen werden, dienen vorrangig dem Ziel, das Interesse der Gäste für Deutschland zu stärken und sie zu ermutigen, hier zu studieren.

 

Bereits im September 2004 kamen die damals besten drei Gymnasiasten des Deutschen Gymnasiums Tallinn in den Genuss, das kulturelle Leben Mecklenburg-Vorpommerns und darüber hinaus Norddeutschlands kennenzulernen. Kairi Kase studierte seit 2005 an der Universität in Osnabrück. Familie Woziwodzki finanzierte die damalige Bildungsreise zum größten Teil. Finanziell gefördert wurden beide Bildungsreisen von der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin. Herzlichen Dank!    

 

 

Schweriner Volkszeitung, 30.09.2004, S. 17

Schweriner Volkszeitung, 30.09.2004, S. 17