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Archiv
12. bis 16. Oktober 2013 Fahrt nach Krakau mit Besichtigung des Salzbergwerkes in Wieliczka
Programm halbtägige Führungen: • Altstadt mit Marienkirche und Collegium Maius • Wawel
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22. Juni 2013 Sommertreffen Sophienkirche, Berlin-Mitte Berliner Schloss, Humboldt-Box
Am 22. Juni 2013 führte Herr Clemens Krause – Theologe, Historiker und Altphilologe – durch die Sophienkirche. Anlass waren die Feierlichkeiten zu ihrem 300-jährigen Bestehen.
Anschließend stellte Herr Carlo Wloch – Steinmetzmeister, Steinbildhauer und Steinrestaurator – eigene Arbeiten für die Fassade des Berliner Schlosses vor.
Möchten Sie etwas über den architektonischen Rang des Barockbaus erfahren? Er war der bedeutendste nördlich der Alpen. Seine Bedeutung für die Architektur Berlins wird hier erläutert.
_____________________________________ 23. bis 29. März 2013 Vortragsreise nach Königsberg und Gumbinnen
Siebente mehrtägige Konferenz des Geschichtsvereins im russischen Ostpreußen am 27. und 28.03.2013
Initiator und Veranstalter: Geschichtsverein
Themen: „Otto von Bismarck“ von Lothar Genenz „Geschichte – Fakten und Erfundenes“ von August W. Solowjow „22. Juni 1941 – Der Angriff Deutschlands und der geplante Angriff der Sowjetunion“ von Dr. Silvio Pankratz „Reichsfürst Boguslaw Radziwill“ von Boris N. Adamow „Ännchen von Tharau – Das tragische Leben der Anna Neander“ von Günter Lehmann
Auf Einladung des Chefarchivars des Staatsarchivs Kaliningrad, Anatoly Bachtin, wurde die gemeinsame Vortragsreihe zu Themen der russischen und deutschen Geschichte weitergeführt.
Bereits von 1999 bis 2004 hatten auf Initiative des Internationalen Geschichtsvereins e.V. einml pro Jahr dreitägige Konferenzen in Groß Baum / Sosnovka, in Insterburg / Tschernjachovsk und in Gumbinnen / Gusev stattgefunden. An ihnen nahmen 20 bis 30 russische Historiker, Museumleiter, Archivare, Geschichtslehrer, Stadtführer und weitere historisch Interessierte teil.
Am 27. und 28.03.2013 fand die gemeinsame Konferenz im neuen, modernen Gebäude des „Staatlichen Archivs Kaliningrad“ statt – mit gewohnt sachlich-kritischen Vorträgen, denen sich Fragen und Diskussionen anschlossen. Zwei Bemerkungen russischer Teilnehmer seien stellvertretend für weitere genannt: Dem Thema zur deutschen und sowjetischen Vorbereitung auf den Krieg ab 1941 folgte die Meinung, Hitler wollte Raum im Osten erobern, Stalin aber wollte nicht erobern, sondern die Völker des Westens vom Kapitalismus befreien. Eine Teilnehmerin, die als jugendliche Zwangsarbeiterin in Deutschland arbeiten musste, fragt sich bis heute nach dem Sinn der Propaganda vom „Volk ohne Raum“ und den damit verbundenen Eroberungsplänen: In der Sowjetunion war der Aufbau des Sozialismus seit Jahrzehnten propagiert worden, aber im Deutschland unter Hitler sei er bereits Realität gewesen. Was wollten die Deutschen noch? Warum Krieg gegen die Sowjetunion?
Ehrung
Zum Abschluss ließen es sich unsere russischen Gäste nicht nehmen, Günter Lehmann für seine Verdienste um die Konferenzen des Geschichtsvereins im russischen Ostpreußen zu ehren. Zu den Teilnehmern zählten Museumsleiter und -mitarbeiter, Archivare, Mitarbeiter der Kaliningrader Gebietsduma, Lehrer, geschichtsinteressierte Gäste aus dem Gebiet und aus Deutschland. Die einhellig positive Meinung zur Themenwahl, zu den Vorträgen und zur Tagungsatmosphäre führte zu dem Wunsch, 2014 die nächste Konferenz durchzuführen, sodass unsere Vereinsmitglieder nach acht Jahren nicht wieder gefragt werden brauchen: „Wo wart Ihr so lange?“
Aktivitäten während des Aufenthalts
Am 24.03.2013 besuchten wir Vera Lyssenkowa in Trakehnen, Leiterin des „Museum der Geschichte des Trakehner Gestüts“, erneuerten unsere Einladung zur bevorstehenden Konferenz und übergaben Technik zur Vorführung historischer Filmaufnahmen aus den 1930er Jahren. Gemeinsam mit Iwan Kusnezow, Mitarbeiter des Museums, Dolmetscher und Deutschlehrer, hatte sie an früheren Konferenzen des Vereins teilgenommen. 2002 war sie unserer Einladung gefolgt und für eine Woche Gast in M-V und Ehrengast der Redefiner Hengstparade gewesen.
Während des Besuchs am „Landwirtschaftlichen College Gusev“, der früheren Friedrichschule, am 25.03.2013 knüpften wir Kontakt zu Swetlana Balsis, stellvertretende Collegeleiterin, um erste Absprachen für eine Vortragsveranstaltung zu historischen Themen zu treffen, die 2014 stattfinden wird. Es folgten eine Führung durch das altehrwürdige Gebäude mit Besichtigung der Aula und Erläuterungen zum wiederentdeckten und restaurierten Fresko von 1913, das die Ankunft der Salzburger Glaubensflüchtlinge in Ostpreußen zeigt: „Empfang der Salzburger Emigranten vor König Friedrich-Wilhelm I. von Preußen“. Auf der Internetseite des Colleges wird berichtet. (Link bitte kopieren und in Adresszeile einfügen: http://www.gapk.ru/#:-/articles/gosti-iz-germanii+fullajax=yes) Schließlich waren wir Gast in einer Deutschstunde, zu der uns die Fachlehrerin Irina A. Michailowa eingeladen hatte.
Auf dem Weg nach Königsberg, unserem Veranstaltungsort, machten wir am 26.03.2013 Halt in Insterburg, besichtigten den Gedenkstein für Ännchen von Tharau. Schließlich war die Biografie der weitbekannten Pfarrersfrau Thema des Referats Günter Lehmanns. Wie im Sommer zuvor mussten wir auch einen Blick in den Innenhof der Insterburg werfen. Der mit uns befreundete Burgherr und langjährige Referent und Teilnehmer unserer Konferenzen, Alexeij Ogljesnew, hielt sich gerade in Moskau auf, sodass es dieses Mal leider nicht zu einer Begegnung kam.
Tharau lag ebenfalls an unserem Weg und wir lernten das in Sanierung befindliche Kirchengebäude kennen. Noch am Nachmittag desselben Tages führte uns Alexander Simin durch Königsberg, durch die schönsten, im Krieg kaum beschädigten Villenviertel, welche nur selten Bestandteil offizieller, organisierter Stadtführungen sind. Viele Gebäude sind inzwischen wunderbar saniert und anzuschauen, einige Straßenzüge völlig neu errichtet und dem Baustil der Jahrhundertwende gelungenerweise nachempfunden.
Die Abfertigung an der polnisch-russischen EU-Außengrenze stellt nun kein Abenteuer mehr dar, ist aber immer noch mit Unwägbarkeiten verbunden. Sie läuft geregelt und geordnet ab, die Dauer schwankt nach eigener Erfahrung zwischen 45 Minuten und dreieinhalb Stunden. Ein ernstes Hindernis für weitere Reisen ins russische Ostpreußen ist das für die Vereinsmitglieder nicht mehr.
Bereits vom 21. bis 29.07.2012 hatte eine vorbereitende Reise zu früheren Teilnehmern unserer Konferenzen im russischen Ostpreußen stattgefunden, um nach acht Jahren das etwaige Interesse an einer Folgeveranstaltung und die aktuelle Stimmung angesichts der politischen Veränderungen in Russland zu erkunden.
Offene Diskussionen über historische Themen und aktuelle Politik setzen ein Mindestmaß an Vertrauen in das demokratische Recht der freien Meinungsäußerung und in Staatsorgane voraus. Hinsichtlich des 2009 von der Duma verabschiedeten „Gesetzes über das Verbot der Geschichtsfälschung zum Schaden der Russischen Föderation“ und unserer Unsicherheit bezüglich dessen Interpretation und Handhabung wollten wir Klarheit. Unsere Verunsicherung wuchs, als kurz vor der Abreise am 13.07.2012 die internationalen Medien über das von der Duma verabschiedete Gesetz informierten, demzufolge sich Mitarbeiter ausländischer Nichtregierungsorganisationen bei Behörden als Agenten und Spione registrieren lassen und Finanzströme offenlegen müssen, auch wenn unser Verein dieser Kategorie nicht angehört.
Die meisten Gesprächspartner sahen unsere Verunsicherung als unbegründet an, weil z. B. die Kommission zur Gesetzesüberwachung nicht mehr bestehe oder nicht mehr arbeite. In Russland herrschten Demokratie und Meinungsfreiheit. Was die Meldepflicht der Agenten und Spione betreffe, gebe es ein Missverständnis: der Begriff Agent sei im Sinne von offizieller Vertreter zu verstehen, also nicht zu vergleichen mit der negativen Bedeutung von staatsfeindlicher Tätigkeit. Die gemeinsamen Konferenzen zu historischen Themen könnten wir bedenkenlos fortsetzen. Wie zum Beweis sprach Anatoly Bachtin sofort die Einladung aus, eine nächste Vortragsveranstaltung im „Staatlichen Archiv Kaliningrad“ durchzuführen. Dass die Meinungen in Russland z. B. zu Viktor Suworows alias Wladimir Resuns Thesen, die dort in Millionenauflage erschienen, auch heute noch weit auseinandergehen, zeigten die Bewertungen von „sachlich korrekt“ bis „... er ist ein Verräter …“
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9. März 2013
Prof. Dr. Yves Bizeul, Universität Rostock, Lehrstuhl für Politische Theorie
mit freundlicher Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung
anschließend: Diskussion
17.-20. Januar 2013 Tallinn – Schweriner Schüler nahmen an der Mathe-Olympiade teil
Zuvor hatte am 14. November 2012 in Schwerin die 52. Mathematikolympiade mit internationaler Beteiligung stattgefunden, s. unter 14. November „Aus dem Archiv 2012“.
Am 19. Januar 2013 nahmen die vier Schüler Max Lennart-Brandt, Thomas Kosmider, Dan Drewes und Michael Kock vom Schweriner Goethe-Gymnasium mit guten Ergebnissen an der Tallinner Mathematikolympiade teil. Innerhalb der Schülergruppe erzielte Max Lennart-Brandt das beste Ergebnis. Insgesamt konnten die besten Tallinner aber mehr punkten.
Begleitet wurde die Delegation vom 1. Stellvertreter der Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt, Herrn Dr. Wolfram Friedersdorff. In Tallinn wurden unsere Schüler herzlich vom Schulamtsleiter Meelis Kond, der Abteilungsleiterin Sirje Rei und vier Tallinner Schülern begrüßt. Neben der Mathematikolympiade erkundeten die Schüler gemeinschaftlich unsere Partnerstadt. Alle zeigten sich begeistert von Tallinn sowie von der ausgesprochenen Herzlichkeit und hohen Aufmerksamkeit, die man ihnen vonseiten der Gastgeber entgegenbrachte, und äußerten die Hoffnung, dass die Kontakte zwischen den Schülern weiterhin aufrecht erhalten werden.
Im Laufe des viertägigen Besuches gab es auch interessante Gespräche zwischen Dr. Friedersdorff und G.-Ch. Riedel sowie dem stellvertretenden Bürgermeister Tallinns, Kalle Klandorf, dem Verwaltungschef Toomas Sepp und dem Dezernenten Andres Pajula. In den Gesprächen ging es u.a. um Haushaltsprobleme, Infrastruktur und Stadtentwicklung sowie Denkmalschutz. Sehr intensiv wurde der seit 01.01.2013 kostenlose Nahverkehr in unserer Partnerstadt diskutiert.
Die Würdigung der Ergebnisse der gemeinsamen Mathematikolympiade fand diesmal in circa 200 Metern Höhe, nämlich auf dem wieder eröffneten und sehr beeindruckenden Fernsehturm, statt. Initiator Georg-Christian Riedel: „Die gemeinsame Olympiade fand jetzt bereits zum siebten Mal statt und ist schon zu einer Tradition geworden. Und diese wollen wir weiter fortführen.“ Auch hierdurch konnten sich die Schüler auf unsere Landesolympiade, die am 22. Februar 2013 vom Stadtpräsidenten Stephan Nolte eröffnet wird, gut vorbereiten. Der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern, Mathias Brodkorb, wird am 23. Februar die Siegerehrung des ältesten deutschen Schülerwettbewerbes durchführen.
Bei der Verabschiedung in Schwerin lobte Dr. Wolfram Friedersdorff die Schüler für ihre Leistungen und bedankte sich dafür, dass sie ihre Heimatstadt würdig vertreten haben. Das ist gelebte Partnerschaft.
Impressionen vom Aufenthalt in Tallinn
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© Internationaler Geschichtsverein, Schwerin |